Gedenkstättenfahrt 2024 nach Prag und Theresienstadt
Im Oktober 2024 fand eine Gedenkstättenfahrt nach Prag und Theresienstadt statt, organisiert durch den Jugendring Dortmund. Diese Bildungsreise bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit, sich intensiv mit der Geschichte des Holocaust und der jüdischen Kultur auseinanderzusetzen.
Die Fahrt begann in der tschechischen Hauptstadt Prag, wo die Gruppe jüdische Spuren der Vergangenheit erkundete. Ein besonderer Moment war der Besuch der Pinkas-Synagoge, die als Gedenkstätte für die Opfer der Shoah dient. Die Wände dieser Synagoge sind mit den Namen von rund 80.000 tschechischen und mährischen Juden bedeckt, die im Holocaust ermordet wurden. Ein Spaziergang über den benachbarten Alten Jüdischen Friedhof ließ die Schülerinnen und Schüler noch tiefer in die Geschichte eintauchen. Der Friedhof, der auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurückgeht, ist trotz seiner kleinen Fläche von etwa einem Hektar die letzte Ruhestätte von über 100.000 Menschen. Die eng aneinander stehenden Grabsteine zeugen von der jahrhundertelangen jüdischen Präsenz in Prag.
Der zweite Tag der Reise diente der Erkundung der Stadt Prag selbst. Während einer Stadtführung besuchten wir einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten, darunter die imposante Karlsbrücke, die Altstadt und den Wenzelsplatz. Die Stadtführung ermöglichte es, sowohl die historische als auch die moderne Seite der tschechischen Hauptstadt kennenzulernen.
Am dritten Tag bereiteten wir uns intensiv auf den Besuch der Gedenkstätte Theresienstadt vor.
Am vierten Tag fuhr die Gruppe etwa eine Stunde in Richtung der deutschen Grenze zur Gedenkstätte Theresienstadt. Der erste Halt war die Kleine Festung, die während des Zweiten Weltkriegs als Gestapo-Gefängnis diente. Hier wurden politische Gefangene und Widerstandskämpfer inhaftiert und misshandelt. Danach besuchte die Gruppe das ehemalige Ghetto Theresienstadt. Ursprünglich als Festungsstadt erbaut, wurde Theresienstadt am 24. November 1941 in ein Ghetto umgewandelt. Es diente als Konzentrations- und Durchgangslager für Juden aus verschiedenen Teilen Europas, darunter aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Dänemark und der Slowakei.
Nach fünf intensiven Tagen voller neuer Eindrücke trat die Gruppe am Sonntag die Rückreise an. Die Gedenkstättenfahrt hinterließ bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bleibende Spuren und bekräftigte die Bedeutung des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, aber auch der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
W. Menke