Die AG gegen rechts lässt Bäume in Israel pflanzen

In den Osterferien 2019 unternahmen einige Schüler*innen der DHR eine Gedenkstättenfahrt nach Esterwegen. Als ein Höhepunkt der Fahrt fand ein Zeitzeugengespräch mit der 96-jährigen Holocaust-Überlebenden Erna de Vries statt. Erna de Vries wurde im Jahr 1943 von ihrer Mutter in Auschwitz getrennt und die letzten Worte ihrer Mutter waren:,,Du wirst überleben und erzählen, was man mit uns gemacht hat!“.

Erna de Vries wurde 1923 in Kaiserslautern geboren. Ihr Vater war ein evangelischer Christ, der bereits 1930 verstarb. Ihre Mutter war eine Jüdin. Erna durchlebte die Diskriminierung und soziale Ausgrenzung am eigenen Leib. Während der Reichspogromnacht flüchtete Erna zum Grab ihres Vaters, um die Zerstörung ihres Zuhauses nicht mitanzusehen zu müssen. Im Jahr 1943 erhielt Erna die Nachricht, dass ihre Mutter deportiert werden soll. Da sie ihre Mutter nicht alleine gehen lassen wollte, überredete sie einen Gestapomann, sie ebenfalls mitzunehmen. Beide wurden nach Auschwitz deportiert, wo sie zunächst vier Wochen in Quarantäne verbrachten. Im Anschluss wurden sie in einen Block verlegt und mussten Zwangsarbeit leisten. Auf Grund der harten Arbeit sowie der mangelnden Ernährung litt Erna unter Wunden, die dazu führten, dass sie während einer Selektierung in den Todesblock 25 geschickt wurde. Bereits am nächsten Tag hielt ein Lastwagen, der die Frauen in die Gaskammern transportieren sollte. Erna hatte großes Glück, denn in letzter Minute wurde ihre Nummer aufgerufen und sie wurde in das Konzentrationslager Ravensbrück verlegt. Im KZ Ravensbrück blieb sie bis 1945 und anschließend wurde sie auf den Todesmarsch geschickt. Völlig entkräftet wurde sie letztendlich von den Amerikanern befreit.

Erna de Vries erwartet kein Honorar für die Zeit, die sie ihren Besuchern widmet, sondern sie bittet um eine Baumspende für den jüdischen Nationalfonds e.V. Hierbei handelt es sich um Israels größte Umweltorganisation, die sich zum Ziel die Wiederaufforstung Israels gesetzt hat. Die "AG gegen rechts" ließ fünf Bäume im Dortmund-Hain in Israel pflanzen.

Den Vortrag von Erna de Vries wurde aufgenommen und können Sie hier hören:

https://www.nrwision.de/mediathek/do-mu-ku-ma-zeitzeugin-erna-de-vries-ueber-auschwitz-190529/

W. Menke